Was ist Postwachstumsökonomie (PWÖ)?

1.  Die PWÖ geht davon aus, dass wir in diesem Jahrhundert durch Künstliche Intelligenz, Produktivitätsfortschritte, Klimawandel und vieles mehr aus der Wachstumsgesellschaft aussteigen werden. Sand, Phosphat und viele andere Ressourcen gehen zu Ende. Noch ist nichts verloren. Wenn wir zur bäuerlichen Landwirtschaft zurückkehren und mit der Humusbildung das CO2 binden und die externen Kosten der Industrie (Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung und deren Reinigung ebenso wie den Ersatz der verbrauchten Ressourcen) einberechnen.
Dieser Ausstieg kann by design (wir bestimmen Art und Weise) oder by desaster (die Entwicklung stülpt sich uns einfach über) erfolgen.

2.   Die Wirtschaftswissenschaftler der PWÖ gehen davon aus, dass im Verlauf der Entwicklung zur Postwachstumsökologie die Industrie sich aus bestimmten Bereichen teilweise zurückzieht oder sie ganz aufgibt (Kohle, Erdöl, Gas, Automobilproduktion, Chemie, industrielle Landwirtschaft …), bestimmte Bereiche ausbaut (Kommunikation, Pflege, Wohnen, nachhaltige Produkte …) - und die Menschen nur noch mit 50% in diesen Industrien Arbeit finden (und deshalb auch nur noch die Hälfte verdienen) und mit der anderen Hälfte ihrer Arbeitszeit in die regionale Selbstversorgung, Verwaltung, Bildung, Erziehung, Pflege, Handwerk, Kunst und Kultur … einsteigen.

3.   Viele sehen diese Entwicklung mit Sorge, viele mit Hoffnung und Freude. Mehr Zeit für sich, für die Familie, einen Halbtagsjob in der Industrie (im Handel, in der Dienstleistung), eignes Gemüse, spannende Hobbys, gut im Reparieren; Auto, Werkzeug, Großgeräte mit den Nachbarn teilen, mit interessanten Menschen alt werden und Kultur und Politik machen und genießen.
Das führt zu gesundenden Böden, sauberem Grundwasser, besserer Luft, regionaler (Energie- und Lebensmittel-)Versorgung. Wir werden sesshafter, vielfältiger, leben artgerechter und erhalten eine lebenswerte Region für unsere Kinder und Enkel.
Das zumindest ist das Ziel.