Walter Bitzer

Walter Bitzer ist Spaziergänger mit Albert Schweitzer, gelernter Maschinenschlosser, studierter Sonderschullehrer, Stadtplaner, Mitarbeiter des Berufsbildungszentrums Karlsruhe – und endlich Ölmüller, der das alte Wissen um die Herstellung ursprünglicher und immer frisch gehandelter Öle wiederentdeckte und ausbaute.

Wann hören Sie Walter Bitzer

und was kostet Sie das?

Am Sonntag, 5. Mai um 14:30 Uhr

Und es kostet natürlich nichts - aber Sie dürfen etwas spenden, wenn Sie das möchten.

 

 

Mehr Infos unter: http://oleofactum.de/

 

Interview mit Walter Bitzer
1. Sie sind aufgebrochen in die Welt der Maschinenarbeit und der Pädagogik und sind am Ende in die Heimat zurückgekommen, um Ölmüller zu werden. War das ein Umweg?


Antwort: Im Rückblick war es ein Fall aus dem "Nest", der eher schmerzhaft war. Meine beruflichen Etappen fügten sich erst in der Gesamtschau als sinnvoll, beglückend und "geradewegs" bestimmend in mein Altersprojekt als Ölmüller. Es war kein Umweg.


2. Warum sind frische Öle für die Ernährung des Menschen so wichtig?


Antwort: Für alle Lebensmittel gilt - ich nenne es so - das Vitalitätsprinzip. Dabei geht es um die ernährungsphysiologische Verfügbarkeit bis in jede Zelle unseres Körpers. Diese Einsicht steht in der Evolutionsgeschichte des Menschen - wie die Analyse der Fettgenome es belegen - am Anfang und begleitet ihn bis heute. Ohne vitale Öle könnte der Mensch nicht atmen. Er würde ersticken. Er hätte auch keine Zellteilung. Er würde mumifizieren.


3. Welche Vorteile hat frisches Kokosöl gegenüber frischem Palmöl?


Antwort: Kokosöl hält gesund, macht gesund und vor allem schützt, nährt und repariert es im Bedarfsfall unsere "Grauen Zellen". Es ist als einziges Fett auch ohne Galle sehr leichtverdaulich und fördert ein gutes Cholesterin-Verhältnis zwischen den High - und Low Density-Lipoproteinen. Für die Kokospalme wird kein Raubbau an der Natur betrieben.
Dagegen steht die industrielle Nutzung der botanisch verwandten Ölpalme. Palmöl ist das meistproduzierte Pflanzenöl mit einer unglaublich verheerenden Ökobilanz und mit hochkarzinogenen Eigenschaften. Es ist also ein giftiges Nahrungsmittel. Für den Anbau der Ölpalme werden Regenwälder vernichtet. Palmöl ist ein Milliardengeschäft: 2015  nach Markkapitalisierung über 100. Mlrd. US-Dollar!


4. Was verstehen Sie unter der Topographie eines Tischlein-deck-dich?


Antwort: Erst das naturbelassene Pflanzenöl macht aus jedem einzelnen Gang eines Menüs ein vitalisierendes, schmackhaftes gesundes Ereignis. Pflanzliche Öle sind - ohne den arteigenen Geschmack zu verlieren - hochgesunde Geschmacksverstärker, die einer Speise (ob Vor- oder Hauptspeise oder dem Nachtisch) das "Sahnehäubchen" sind, ohne dick zu machen. Naturbelassene pflanzliche Öle verbrennen Kohlehydrate und schwer verdauliche tierische Fette. Ja, - sie machen schlank!


5. Ihr Unternehmen Oleofactum versteht sich als Anwalt des Verbrauchers. Wie erfüllen Sie diesen hohen Anspruch?


Antwort: 80% unserer gesamten Ernährungswirtschaft - also von der landwirtschaftlichen Produktion bis zum Discounterprodukt in Blisterpackung - sind in den Händen von drei ! 3 !  Konzernen. Es sind dies Nestlé, Unilever und Danone. Sie bestimmen durch ihr Lobbyistensystem, was wir als Verbraucher wissen dürfen, was die Wissenschaft zu forschen hat, wie mit human capital und mit den Ressourcen der Natur umgegangen wird. Dagegen hilft nur BILDUNG, AUFKLÄRUNG und HALTUNG. Goliathwatch, Lobbycontroll und foodwatch sind z.B. wie das Gemeinwohl-Forum-Baden-Baden aktive und kämpferische Vereine, die sich für Transparenz und Stärkung der Demokratie gegen Konzernmacht und damit im Kern für Verbraucherrechte einsetzen. Ich beziehe in allem, was ich im Oleofactum anbiete und mache, POSITION. Das heißt. ich biete Orientierung: das Mindeste, was ich als Unternehmer machen kann...


6. Sie kommen mit Ihrem Oleomobil (einem ausgebauten Citroen-Lieferwagen von 1970) zum Zukunftsfestival nach Bühl. Was wollen Sie dort bewirken?


Antwort: Ein "Oldtimer" ist ein "Eycatcher", ein weiterer Sinnesreiz, der vielleicht die Sehnsucht nach Ursprünglichem symbolisiert oder repräsentiert... Ich setze das "Oleomobil" als drittes Standbein des Direktvertriebes ein, neben Laden- und Internetverkauf. Das Oleomobil soll also  auf Märkten und Messen eingesetzt werden um die Botschaft der Ursprünglichkeit meiner Rohstoffe und ihrer Keimfähigkeit zu verdeutlichen. Das Oleomobil ist auch ein Ausrufezeichen für die Existenz des Oleofactums, das seine Existenz insgesamt auch seinen heute 13 MitarbeiterInnen zu verdanken hat.